Liebe Mitglieder, Spender, Tierfreunde!Der Sommer geht zu Ende, die Urlaubszeit ist fast vorbei - der Alltag ist wieder eingekehrt. Was hat uns dieser Sommer gebracht?Katastrophen in unvorstellbarem Ausmaß!
Schrecknisse, welche kaum zu überbieten sind, wurden jedoch von den Nachrichten über die verheerende Flut in Pakistan in den Schatten gestellt.
Dieser Sommer hat über sehr viele Menschen Unglück, Vernichtung, Verluste von geliebten Angehörigen, Freunden, Hab und Gut gebracht, sowie hoffnungslose Verzweiflung über ein unabwendbares Schicksal.
Wir alle haben tiefes Mitgefühl mit den Betroffenen, aber letztlich können wir uns nur, aktiv oder passiv, an den Hilfsaktionen beteiligen. Die Medien haben in Wort und Bild ausführlich berichtet. Eine Welle der Hilfsbereitschaft setzte ein - Hilfe für die Hilflosen!
Wie geht es der Umwelt? Wir wissen es noch nicht, denn ein Ende der Katastrophe ist noch nicht in Sicht.
Aber Eines ist gewiss: Vieles Unwiederbringliche ist vernichtet, Vieles wird schwer oder gar nicht je wieder gut werden. Die Zukunft wird es weisen.
Aber die große Frage, wie geht es den Tieren?
Eine weitere große Katastrophe war das Ölunglück in der Bucht von Mexiko. Zu wenige Informationen der Medien über das Schicksal der Tiere, höchstens vereinzelt ein Bild von einem total mit Öl verklebten, mit dem Erstickungstod ringenden Lebewesen. Die Tiere erlebten die Sintflut im wahren Sinn des Wortes, aber leider ohne die rettende Arche Noah - der vergessene Tierschutz!
Am 4. Oktober ist Welttierschutztag!
Ironie des Schicksals? Dieser Tag ist dem Tierschutz weltweit gewidmet. Er sollte gefeiert werden, sowie Erfolge und Fortschritte im Tierschutz aufzeigen.
Wir haben keinen Grund, diesen Tag zu feiern, auch bei uns, der "Insel der Seligen", ist dazu kein Anlass.Noch immer werden die Nutztiere sinnlos quer durch Europa gekarrt. Obwohl wir ein hart erkämpftes Tiertransportgesetz haben, dieses wurde jedoch zu Ungunsten der Tiere durch die EU geändert und somit ist eine Exekution des Gesetzes schwer durchführbar.
Die so genannten Hühnerbatterien sollten seit dem Jahre 2009 endgültig der Vergangenheit angehören, doch wurden bei Großbetrieben immer noch Verlängerungen gewährt.
Auch das bundeseinheitliche Tierschutzgesetz wurde verwässert, die Zuständigkeit des Tierschutzrates eingeengt. Jedes Bundesland hat weiterhin seine eigene Auslegung, somit ist die einheitliche Umsetzung des Gesetzes in Frage gestellt. Schwere tierschutzrelevante Vergehen werden zumeist übersehen!
Nicht nur in den großen Tierindustrien sondern auch viele Kleinbauern halten teilweise ihre Nutztiere ganzjährig in Anbindehaltung nur im Stall.
Es würde zu weit führen, über alle Versäumnisse und Tierqualen hier zu berichten. Vieles ist "hausgemacht" aber viele Probleme entstehen durch eine profitorientierte, hemmungslose Marktwirtschaft.
Hier sind die Politiker aufgefordert, endlich zufriedenstellende gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen und wir fordern - Tierschutz in die Verfassung.
Wir ersuchen alle unsere Mitglieder und Tierfreunde, sich Ihrer Macht als Konsumenten bewusst zu sein und konsequent auch in eigenem Interesse, für ihre Gesundheit und in Verantwortung für ihre Familie, nur jene Produkte zu wählen, die nicht mit unendlichem Tierleid verbunden sind.
In diesem, unseren Sinn:
"Sehet, ich lebe, ich lebe!"
Ihre
Lucie Loubé